Tipps für die bessere Öffentlichkeitsarbeit

Medienleute freuen sich über gute Öffentlichkeitsarbeit von Unternehmen und Verbänden. Sie macht ihnen die Arbeit leichter und die Zeitung (oder die Sendung) besser. Also tun wir ihnen den Gefallen!

Ein paar Tipps dazu:

Kommen Sie zur Sache! Eine Pressemitteilung ist kein Schulaufsatz, sondern bringt kurz und klar Ihr Anliegen auf den Punkt. Ihr Gegenüber hat keine Zeit, sich durch langatmiges Eigenlob und Phrasensammlungen zu lesen, sondern entscheidet in Sekunden, ob er sich mit Ihrer Botschaft näher befassen will. Also: Was gibt’s Neues?

Werden Sie konkret: Sich kurz zu fassen, heißt nicht, nur im Wolkigen zu schweben. Nennen Sie Fakten und Daten, wo es Sinn macht und machen Sie so Ihre Leser kompetent.

Wählen Sie den richtigen Zeitpunkt für Ihre Mitteilung. Ist ein wichtiger Geschäftsabschluss in trockenen Tüchern und kann jetzt vermeldet werden? Wann sollten Kunden von einer Veränderung in Ihrem Unternehmen erfahren? Steht eine Messe an, zu der Ihr Thema passt? Gibt es andere Ereignisse, die Ihres in den Schatten stellen? Nicht nur Zuspätkommer werden vom Leben bestraft, auch Frühstarter laufen mit Schwung ins Leere.

Argumentieren Sie geradeaus: Es gibt ausgeklügelte Pressetexte, die eine schlechte Botschaft hinter einer guten verstecken. „Umsatzniveau gehalten“ kann auch bedeuten, seine Wachstumsziele verfehlt zu haben. Man kann das natürlich so machen. Aber je geradliniger Ihre Botschaft, desto weniger läuft sie Gefahr, umgedeutet zu werden. 

Schlechte Nachrichten? Nur keine Aufregung. Bad News gibt es immer mal. Man soll sie natürlich nicht dramatisieren, aber auch nicht über Gebühr beschönigen. Ihr Publikum will wissen, wie Sie ein Problem anpacken und wie Sie versuchen, es aus der Welt zu schaffen. Selbstkritik und eine gewisse Offenheit sind dabei keine Schwäche, sondern ein Statement in Richtung Kompetenz und Vertrauenswürdigkeit.

Melden Sie sich nur, wenn Sie wirklich etwas zu sagen haben: Man gackert nur, wenn man tatsächlich ein Ei gelegt hat. Und die Länge und Lautstärke sollte zur Größe vom Ei passen – jedenfalls wenn man auf Dauer ernstgenommen werden will.

Wählen Sie Ihre Adressaten zielgenau: Mit der Schrotflinte trifft man vielleicht das Ziel, produziert aber auch jede Menge (Daten-) Müll: Es nützt wenig, seine News an 30 Mailadressen zu versenden, wenn 25 davon nichts damit anfangen können. Weniger ist hier mehr und bietet darüber hinaus die Chance, den Text für die Adressaten individuell anzupassen.

Erst legen, dann gackern.
Pixabay-Fotos: Graphic Mama / Roy Buri

Akzeptieren Sie Werbe-Grenzen: Ein positiver Eindruck vom Produkt soll natürlich auch in der PR-Mitteilung mitschwimmen. Aber eine Pressemitteilung ist kein Werbetext und die Verlage mögen es nicht, wenn man sich so das Geld für eine bezahlte Anzeige sparen will. Es gibt Medien, die nehmen das nicht so genau, aber wer professionell und relevant ist, trennt sauber zwischen Werbung und redaktionellem Inhalt. Das ist auch im Presserecht so geregelt.

Greifen Sie mit kundiger Hand in den PR-Baukasten: Zum Beispiel ist es nicht jeder Anlass wert, alle Medienleute zu einer Pressekonferenz zusammenzurufen. Eine informative Pressemitteilung ist oft die bessere Wahl. Und wenn Sie mit Medienvertretern ins Gespräch kommen wollen, kann das Angebot von Einzelinterviews sinnvoller sein als eine Konferenz für alle. Ausgefeilte Pressearbeit kann auch alles miteinander kombinieren.

Denken Sie rechtzeitig daran, dass Medienleute Bild- und Tonmaterial benötigen. Und überlegen Sie, wo Sie die Basis-Informationen über Ihr Unternehmen unterbringen – dazu können Sie Ihre Rubriken „News“ und „über uns“ in Ihrem Online-Auftritt so ausstatten, dass Journalist/inn/en die wichtigen Grundlagen direkt von dort entnehmen können. Ihr Online-Auftritt ist Ihre Visitenkarte – für Kunden und Geschäftspartner ebenso wie für Medienleute.

…diese Rubrik wird immer wieder mal aktualisiert. Schauen Sie doch gelegentlich wieder rein. Oder fragen gleich direkt: ulmtext(at)t-online.de